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Ein Mentor geht

Nach 26 Jahren verlässt der Gruppenleiter der internen IT, Dieter Hößler, HELDELE. Wir blicken mit ihm zurück auf eine ereignisreiche Zeit und richten den Blick nach vorne mit seinem Nachfolger Daniel Baron.

Eigentlich hatte sich Dieter Hößler vorgenommen, die IT-Welt zu verlassen und Projektleiter zu werden. Auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch bei HELDELE 1995 stellte er fest, dass 40 km Anfahrt doch ganz schön lange sind: „Ich nahm mir vor, den Job eine Weile zu machen und mich dann wieder umzuschauen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich diesen Weg 26 Jahre auf mich nehme.“ Nachdem er ein Jahr als Projektleiter im Bereich Netzwerk- und Datentechnik gearbeitet hatte, wurde die Stelle in der internen IT frei. Da bekannt war, dass er aus der IT kam und das Betriebssystem von Novell schon administriert hatte, wurde er für den Job angefragt. Und wieder ging er einen Kompromiss ein, wollte den Job nur kurzfristig übernehmen. „Später habe ich nie mehr darüber nachgedacht, zu wechseln. Es hat einfach gepasst. Ich hatte viele Freiheiten und bin nie eingeschränkt worden. Ich konnte mich immer gemeinsam mit HELDELE weiterentwickeln.

 

Und da gab es viel zu entwickeln: Begonnen hat er in der Abteilung als One-Man-Show. Angebote wurden noch per Fax verschickt und insgesamt bestand die IT von HELDELE aus zwei Servern, die über Modems verbunden waren, und etwa 15 Arbeitsplätzen, die an das Netzwerk angebunden waren. In den nächsten Jahren führte er die erste richtige Unternehmenssoftware pds ein, band HELDELE an das Internet an, sorgte für die Einführung von E-Mails und wechselte vom Betriebssystem Novell zu Microsoft. Am 1. Januar 2000 musste er um 7 Uhr morgens auf der Matte stehen, um zu überprüfen, ob die Jahrhundertwende alle Computer hat abstürzen lassen. Im Laufe der Jahre wuchs die IT immer weiter und inzwischen besteht das Team aus zehn Mitarbeitern, die 150-200 Server sowie etwa 1.200 Arbeitsplätze verantworten.

 

Der erste Kollege, der sein Team vor 17 Jahren bereicherte, war Daniel Baron – damals noch im zweiten Lehrjahr seiner Ausbildung. Er bekam die Chance, in der internen IT zu bleiben, und von da an wuchsen die zwei zu einem starken und vertrauensvollen Team zusammen. Daniel Baron ist dankbar über seinen Mentor, der ihn all die Jahre begleitet hat: „Er hat mich zu dem gemacht, was ich heute hier bin. Das, was heute HELDELE in der IT ausmacht, haben wir beide vom Grundstamm aus gemeinsam geschaffen. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir als Team zu 100% funktionieren.“ Einige Jahre stemmten Dieter Hößler und Daniel Baron zu zweit die IT, teilten sich die Aufgaben auf und konnten sich jederzeit gegenseitig vertreten. Updates in der Nacht oder am Wochenende, um den laufenden Betrieb nicht zu stören, haben die Beiden zusammengeschweißt.

 

So wurde Daniel Baron schon in all der Zeit langsam auf diesen Tag vorbereitet, an dem Dieter Hößler in Rente geht und er sein Erbe übernehmen muss. Und es steht viel an: Wichtige Punkte sind die Zentralisierung aller Tochterfirmen, das neue ERP-System sowie das Team weiter auszubauen und auf zukünftige Aufgaben vorzubereiten. Daniel Baron fühlt sich gewappnet für das was kommt und weiß, wem er das zu verdanken hat: „Dieter hat mir alles gezeigt, mir freie Hand gelassen, war offen für Neues und hat mich wieder auf den Boden geholt, wenn meine Ideen zu verrückt waren. Er war für mich wie ein Vater, da wir sehr viel Zeit miteinander verbracht haben und alles miteinander besprochen haben. Für mich geht da auf jeden Fall mein Mentor verloren“.  

 

Dieter Hößler ist aber nicht wehmütig, denn er hat sich viel vorgenommen: Bis Februar ist er auf jeden Fall schon ausgebucht. Mit seinem Haus und seinem Garten sowie seiner Holzwerkstatt, in der er Möbel für sich und seine Töchter herstellt und repariert. Er pflegt ein Stück Wald und will als frischgebackener Opa Zeit mit der Familie verbringen. Um sich auszupowern ist er schon immer sportlich unterwegs – früher beim Surfen oder Inlinen, heute auf dem Rennrad, dem Mountainbike oder auf den Ski. Aber wir sprechen hier nicht von Rentner-Sport, bei Dieter Hößler gibt es nur ganz oder gar nicht.